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Auf dieser Seite dreht sich alles um das Karate, die Philosophie, die Altmeister und die Instruktoren der Japan Karate Association (JKA) . Dieser Blog ist insbesondere an alle gerichtet, die sich für das von Nakayama Masatoshi Sensei entwickelte und heute von vielen Mitgliedern und Anhängern weltweit praktizierte JKA-Karate interessieren.

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Mittwoch, 17. Februar 2010

Nakayama Masatoshi Sensei

Nakayama Masatoshi Sensei (1913-1987) führte den Geist und die Tradition von Funakoshi Senseis Schaffen fort. Er hatte die Budô-Künste im Blut. Im April 1913 wurde er in der Präfektur Yamaguchi als ein Nachfolge des Sanada-Klans aus der Region Nagano geboren. Seine Vorfahren wahren hochtalentierte kenjutsu-Meister.


Gleich mit seinem Eintritt in die Takushoku Universität 1932 trat Nakayama Sensei in den Karate Club der Universität ein und trainierte unter Funakoshi Sensei und dessen Sohn Yoshitaka. Er entschied sich sein Leben dem Karate zu widmen und ging nach seinem Abschluss nach China, um weiter zu lernen und zu trainieren.


Im Mai 1946 kam er aus China zurück, tat sich mit befreundeten Karateka aus seiner Universitätszeit zusammen um die Tradition des Shotokan Karate mit Funakoshi Sensei als Großmeister wiederaufleben zu lassen. 1949 gründeten sie zusammen die Japan Karate Association und 1955 wurde das Hauptdôjô in Yotsuya (Tôkyô) erbaut. Dies bewirkte die Gründung zahlreicher JKA-Dôjôs im ganzen Land.


Die Anstrengungen der Japan Karate Association, den Geist des Karate Dô zu verkörpern und zu verbreiten fand beim japanischen Bildungsministerium (heute Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Sport und Kultur) große Beachtung. Schließlich wurde die JKA 1957 als erster offizielles Verband von Mitgliedern zur Verbreitung des Karate Dô in Japan anerkannt.


Während dieser Zeit und über die nächsten Jahre hindurch leistete Nakayama Sensei einen unermesslichen Beitrag für die Kunst des Karate. Er entwickelte zusammen mit befreundeten JKA-Instruktoren eine neue, rationelle Lehrmethode, die auf das Niveau und die Ziele eines jeden Karate-Übenden zugeschnitten war: Karate als ein Mittel zur körperlichen Entwicklung, Karate als eine Mittel zur Selbstverteidigung, Karate für den Wettkampf usw. Nakayama Sensei betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, dass jeder Aspekt des Training physich wie auch kinästethisch praktikabel sein müsse und analysierte sie aus diesem Grund wissenschaftlich.


Um die Überlieferung der wahren Essenz des Karate Dô sicherzustellen, etablierte er mit seinen Schülern einen speziellen zweijährigen Instruktor-Ausbildungskurs- ein bis heute in der Welt des Karate einzigartiges Programm. Da dieses Training nie endet war und ist die JKA die einzige Karate-Vereinigung mit Vollzeit-Instruktoren, die jeden Tag zusammen kommen und zusammen trainieren. Im Rahmen dieses Programmes bemühen sich die JKA-Instruktoren kontinuierlich um die Verbesserung und Perfektionierung ihres Karate.


Nakayama Sensei entwickelte auch das erste Punkt- und Regelsystem für Karate-Wettkämpfe: Die erste Alljapanische Karatemeisterschaft überhaupt wurde im Oktober 1957 im Tôkyô Metropolitan Gymnasium abgehalten. Dabei fanden sich so viele Karateka und Zuschauer ein, dass die Halle bis zur Grenze ihrer Kapazität gefüllt war.


Die Adaption von Kata und Kumite für den Wettkampf durch Nakayama Sensei war ein großer Erfolg. Anlässlich der 5. Alljapanischen Karatemeisterschaft im Jahre 1961 war auch der damalige Kronprinz von Japan (der heutige japanische Kaiser) als Zuschauer zugegegen. Die Popularität des Karate stieg stetig an und das in der ganzen Welt.


Nakayama Sensei maß den geistigen Aspekten des Karate Dô, die sein Lehrer Funakoshi Gichin aufstellte, sehr großen Wert bei. Für Nakayama Sensei zählten insbesondere die Tugend der Bescheidenheit und der Geist der Harmonie. Er wurde nie müde zu lehren, dass diese Qualitäten nicht nur einen tiefen Sinn für Anstand, sondern auch die beständige Erinnerung, dass es "im Karate keinen ersten Angriff gibt" erfordern. Dieses Ideal wird weniger durch seine Worte als vielmehr an Nakayama Senseis Beispiel selbst deutlich.


In der praktischen Anwendung bestand Nakayama Sensei darauf, jede Technik so korrekt und kraftvoll zu demonstrieren, wie es einem jedem möglich ist. Er betonte auch, dass es entscheidend ist, die untrennbare Trinität des Karate - kihon, kata und kumite - als eins zu studieren. Beständig mahnte er nicht zu vergessen, dass "der Weg des Karate den wir beschreiten eine waffenlose Kampfkunst ist, die wir in einem Zustand der Leere mit starken Geist praktizieren um unserere Persönlichkeit zu entwickeln".


In seinen letzten Jahre fasste er schließlich all seine Techniken und seine Philosophy in dem berühmten elfteiligen Band "Best Karate" zusammen.

Nakayama Sensei verstarb 1987 im Alter von 74 Jahren und wird nicht nur wegen seiner einmaligen Verdienste für das Karate Dô in Japan und in der ganzen Welt, sondern auf wegen seiner tiefen Hingabe für die Kunst als Verkörperung des Geistes des Karate Dô allen Karateka in Erinnerung bleiben.

Oss

(Quelle: Englische Homepage der JKA unter "Master Nakayama Masatoshi")

Montag, 15. Februar 2010

Funakoshi Gichin Sensei

Der Vater des modernen Karate, Funakoshi Gichin, wurde am 10. November 1868 in Yamakawa (Shuri) in der Präfektur Okinawa geboren. Er stammte aus einer Samurai-Familie, die in der Vergangenheit Vasallen von Adligen der Ryûkyû-Dynastie waren.

Funakoshi Gichin Sensei

Im Alter von 11 Jahren machte er sich bereits einen Namen in den Kampfkünsten der Ryûkyû-Inseln. Er begann sein Training unter Azato Anko Sensei und es dauerte nicht lange, bis er die Fähigkeiten seines Meisters ebenbürdig war und sich dann mit diesem den Titel des "am besten ausgebildeten" Kampfkünstler teilte. Zudem lernte er karate-jutsu (geschrieben mit den Zeichen 唐手術, die Faustkampfkunst aus China bedeuten) von Itosu Anko Sensei. Beide Meister waren von Funakoshis noblem Charakter beeindruckt.

Funakoshi Sensei beim makiwara-Training

Über die Jahre setzte Funakoshi Sensei sein Training fort und entwickelte kontinuierlich seine bemerkenswerten Fähigkeiten weiter. Er wurde sowohl Präsident der Kampfkunstvereinigung Okinawas als auch Ausbilder an der Schule für Lehrer auf Okinawa. Mit 54 Jahren stellte er im Jahre 1922 auf der ersten vom Bildungsministerium (heute wird es Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Sport und Kultur) gesponsorten Sportausstellung das karate-jutsu in Japan. Es war überhaupt die erste Vorführung des karate-jutsu vor öffentlichem Publikum in Japan und wurde ein überwältigender Erfolg. Der vormals unbekannte Kampfkünstler Funakoshi Gichin erlangte mit einem mal landesweit große Berühmtheit in der japanischen Kampfkunstwelt.

Funakoshi Sensei mit Tekki Shodan

Sofort lud der Begründer des modernen Jûdo, Kano Jigoro, Funakoshi Sensei und dessen Schüler Gima Shinkin in das Kodokan Jûdo Dôjô ein um eine Kata-Demonstration zu geben. Dieses außerordentlich gut besuchte Ereigniss füllte das Kodokan Dôjô bis zur Grenze seiner Kapazität. Die Vorführung kam so gut an, dass Funakoshi Sensei von allen Seiten dazu gedrängt wurde in Tôkyô zu bleiben.

Funakoshi Sensei unterrichtet Heian Nidan

Begeistern von der Möglichkeit die Kampfkunst - für die er um sie in Japan vorzustellen so viel getan hatte - weiter zu verbreiten, begann Funakoshi Sensei danach in Meiseijuku (Tôkyô), einem Studentenwohnheim für Studenten aus Okinawa zu unterrichten. 1922 veröffentliche er sein Buch mit dem Titel "Ryûkyû Kempo Karate". Es war die erste formelle Darstellung der Kunst des Karate-Jutsu in Japan. Nicht nur der Inhalt des Buches war frisch und neuartig, es war auch wundervoll geschrieben und führte unmittelbar zu einem unvorhergesehenen Karate-Boom.

Funakoshi Sensei mit age uke

Als die Popularität des Karate-Jutsu begann sich auszuweiten, konzipierte Funakoshi Sensei im April 1924 die allerersten "Dangrad-Prüfungen". Etwa zur selben Zeit begann er - ermuntert durch seinen Buddhismus-Lehrer Furukawa Gyodo, Abt des Enkaku-Tempels in Kamakura - Zen zu praktizieren.

Funakoshi Sensei betrachtete die wohl bekannte buddhistische Lehre die aussagt: "Form ist Leere und Leere ist Form" und begann die Relevanz dieser Lehre für seine Kampfkunst zu erkennen. Schließlich änderte er die Schriftzeichen von 唐手 (karate, "China" + "Hand") in 空手 (karate, "leere Hand") um.

Die 20 Regeln von Funakoshi Sensei

Um diese "lokale" Kampfkunst Okinawas auch im Rest Japans bekannt zu machen, entwarf Funakoshi Sensei ein komplettes System von Techniken und Theorien und übertrug die chinesischen und okinawanischen Namen der Kata in die japanische Sprache. Nach langer Überlegung und Reflektion änderte er schließlich im Jahr 1929 den Namen Karate-Jutsu in Karate dô (空手道, Der Weg der leeren Hand" oder "Weg des Karate") um. Dann verfasste er die 20 Regeln des Karate (二十訓、nijûkun) und begründete damit die berühmte Philosophie des Karate.

Funakoshi Sensei unterrichtet

Letztendlich kam der Weg der leeren Hand voll zur Geltung und erlangte überall in Japan große Popularität. Täglich wuchs die Zahl derer, die mit dem Training beginnen wollten. Schließlich war es schwierig einen Ort zu finden, an dem sie trainieren konnten. Funakoshi Sensei gründete im Jahr 1939 das Dôjô mit dem Namen "Shotokan", welches er auf eigene Kosten bauen lies. “Shotô” war Funakoshi Senseis Preudonym, unter dem er Kalligrafien und Gedichte schrieb. "shotô" (松濤) bedeutet "Pinienrauschen" und bezieht sich auf den Wind, der durch Pinien streift und dem Geräuch der Wellen des Ozeans gleicht. kan 館 bedeutet Halle oder großes Gebäude.

Das Shotô-Dôjô von Funakoshi Sensei

Zu dieser Zeit hatte Funakoshi Sensei bereits lange Oberschülern und Studenten unterrichte, weshalb überall an höheren Bildungseinrichtung überall in Japan Karate-Klubs entstanden. Die ist ein weiterer Grund weshalb Karate heute so anerkannt ist.

Bei Luftangriffen während des 2. Weltkrieges wurde das Shotokan Dôjô zerstört und die Entwicklung des Karate kam zum erliegen. Nach dem Krieg aber fanden sich Anhänger von Funakoshis Weg erneut zusammen und gründetet die Japan Karate Assoziation mit Funakoshi Gichin Sensei als Großmeister.

Nakayama Sensei, Funakoshi Sensei und Okazaki Sensei

Am 10. April 1957 erkannte das Bildungsministerium die JKA offiziell an, welche somit zu einer juristischen Einheit wurden. Nur 16 Tage später verschied Funakoshi Sensei im Alter von 89 Jahren. Eine große öffentlicher Gedenkveranstaltung wurde im Ryogoku Kokugikan (der nationalen Sumo-Halle im Stadtteil Ryogoku in Tôkyô) abgehalten, der mehr als 20.000 Personen - darunter auch berühmte Persönlichkeiten, die Funakoshi Sensei ihren Respekt erweisen wollten - beiwohnten.

das Grab von Funakoshi Sensei

Im Enkaku-Tempel in Kamakura wurde eine Gedenktafel für Funakoshi Sensei errichtet. Dieser statten Mitglieder der JKA am 29. April jeden Jahres - am Tag des Shoto Festivals - einen Ehrenbesuch ab.

Oss

(Quelle: Englische Homepage der Japan Karate Association "About Funakoshi Gichin")