Die Japan Karate Association (日本空手協会 Nihon Karate Kyôkai) wurde im Mai 1949 als erster Karateverband in Japan gegründet und Funakoshi Gichin Sensei zu deren Cheftrainer ernannt. Im Mai 1955 öffnete das erste Dôjô der JKA im Stadtteil Yotsuya in Tôkyô und bereits ein Jahr später wurde das erste Programm zur Ausbildung professioneller Karate-Instruktoren unter der Leitung von Nakayama Masatoshi Sensei ins Leben gerufen. 1957 erkannte das japanische Bildungsministerium die JKA als Organisation zur Verbreitung und Pflege des Karate Dô an. Noch im gleichen Jahr verstarb Funakoshi Sensei im Alter von 89 Jahren... eine Ära ging zu Ende.
Zwischen 1957 und 1989 gewann Karate weiter an Popularität. Im Oktober 1957 richtete die JKA in Tôkyô die 1. All Japan Karate Championships aus, bei denen erstmals speziell für den Wettkampf aufgestellte Kampfregeln zur Anwendung kamen. Angetreten werden konnte in vier Kategorien: Männer individuell in Kata und Kumite sowie Männer Team (jeweils nach Präfekturen) in Kata und Kumite.
1958 wurde Nakayama Sensei (1913-1987) zum Cheftrainer der JKA ernannt. Im Wettkampfbereich entstanden nach und nach neue Kategorien (Universitätsklasse (1969); Kata Weiblich (1974); Jungendklasse (1975) usw.), weshalb die Zahl der Karate-Anhänger rasch zunahm. Gleichzeitig wurden in ganz Japan neue Dôjô gegründet und die JKA begann damit, Instruktoren nach Übersee (Amerika, Europa, Mittleren Osten) zu entsenden und dort ebenfalls Dôjôs aufzubauen um Karate zu verbreiten. Um den Geist des ippon shôbu (Sieg durch einen Treffer) und die wahre Technik zu bewahren, blieb dem Karate der Einzug in die olympischen Spiele verwehrt. Aus diesem Grund richtete die JKA 1985 zum ersten mal die internationalen Shoto World Cup Karate Championships aus.
Zu dieser Zeit erfuhr das Karate eine schnelle Weiterentwicklung. Als ein Ergebnis des kontinuierlichen Training der Instruktoren entwickelten sich Karate zu einem kompletten System. Zum ersten mal entstand ein klarer, wissenschaftlicher Ansatz um die einzelnen Techniken, Bewegungen und Stände zu unterrichten und sie von "unkorrekter Ausführung" abzugrenzen. Auf dem Gipfel dieser Entwicklung wurde die Karatewelt erneut erschüttert, als Nakayama Sensei 1987 im Alter von 74 Jahren verstarb.
Mit dem Tod von Nakayama Sensei begann sich die JKA schnell zu zersplittern. 1990 brach innerhalb der JKA ein juristischer Streit über Nakayama Senseis rechtmäßigen Nachfolger und die Verwendung des Namens "Japan Karate Association" zwischen einer Gruppe um Tetsuhiko Asai Sensei und einer zweiten Gruppe um den 8. Präsidenten der JKA, Nakahara Nobuyoshi aus. 1991 wurde Sugiura Motokuni Sensei zum Chef-Instruktor der JKA ernannt. 1995 fiel dann das erste Urteil zugunsten Nakahara und schließlich gewann dieser den Prozess in zweiter Instanz im Jahre 1998. Die JKA ging aus dem Prozess gestärkt hervor, auch, wenn sie inzwischen viele bekannte Meister -Asai Sensei, Kagawa Sensei, Yahara Sensei u.a. - verloren hatte.
Im Dezember 2000 kaufte die JKA im Stadtteil Bunkyô in Tôkyô ein Grundstück und errichtete darauf ihr neues Hauptdôjô (総本部道場 Sôhonbu Dôjô), welches 2001 feierlich eröffnet wurde. Schließlich ging 2004 die offizielle Homepage der JKA ans Netz.
Heute wie damals sieht sich die JKA als Bewahrer der Tradition des Karate und widmet sich der Lehre, dem Studium und der weltweiten Verbreitung des Karate. Viele ehemalige Instruktoren der JKA gründeten ihre eigenen Vereinigungen (z.B. Shotokan Karate International (SKI) unter Kanazawa Hirokazu Sensei, Karate World Federation (KWF) unter Yahara Mikio Sensei, Japan Karate Shotorenmei (JKS) unter Tetsuhiko Asai Sensei (heute unter der Leitung von Kagawa Masao Sensei) u.a.) , welche heute neben der JKA zu den größten Verbänden zählen. Trotz der überall fortschreitenden "Versportlichung" des Karate bewahrt sich die JKA den Gedanken des ikken hissatsu (Töten mit der ersten Technik) nicht nur im täglichen Training, sondern auch im Wettkampf. Dies spiegelt sich unter anderem in dem ippon shôbu-Prinzip (Ein-Punkt-Sieg) als auch darin, dass es weder Gewichtsklassen noch ein kompliziertes Punktesystem gibt, wieder.
Als Grundprinzip des JKA-Karate-Training gelten 5 Leitsätze, die als Dôjôkun (道場訓)bekannt sind und den Karateka nicht nur, aber unbedingt während des Training begleiten sollten:
一、人格完成に努ること
hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomuru koto - seek perfection of character
一、誠の道を守ること
hitotsu, makoto no michi wo mamoru koto - be sincere
一、努力の精神を養うこと
hitotsu, dôryoku no seishin wo yashinau koto - put maximum effort into everything you do
一、礼儀を重んずること
hitotsu, reigi wo omonzuru koto - respect others
一、血気の勇を戒むること
hitotsu, kekki no yû wo imashimuru koto - develop self-control
hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomuru koto - seek perfection of character
一、誠の道を守ること
hitotsu, makoto no michi wo mamoru koto - be sincere
一、努力の精神を養うこと
hitotsu, dôryoku no seishin wo yashinau koto - put maximum effort into everything you do
一、礼儀を重んずること
hitotsu, reigi wo omonzuru koto - respect others
一、血気の勇を戒むること
hitotsu, kekki no yû wo imashimuru koto - develop self-control
Oss
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