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Auf dieser Seite dreht sich alles um das Karate, die Philosophie, die Altmeister und die Instruktoren der Japan Karate Association (JKA) . Dieser Blog ist insbesondere an alle gerichtet, die sich für das von Nakayama Masatoshi Sensei entwickelte und heute von vielen Mitgliedern und Anhängern weltweit praktizierte JKA-Karate interessieren.

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Samstag, 5. Dezember 2009

Training a lá JKA

Karate-Training besteht aus drei Bereichen: kihon (基本) (Training der grundlegenden Karate-Techniken), kata (形) (Formen) und kumite (組手)(Kampf). Zusammen und nur zusammen bilden sie die Grundlage für die Entwicklung von körperlicher und mentaler Stärke, einer schnellen und korrekten Technik und schließlich des kime (極め), der Manifestation von Körper und Geist die einen Karateka befähigt, seinen Gegner mit nur einem Schlag oder Tritt niederzustrecken.

Alle drei Bereiche - kihon, kata und kumite - sind dabei als eins anzusehen und zu studieren, denn auf ihnen basiert der gesamte Fortschritt im Karate. Ohne die Grundtechniken des kihon gibt es weder kata noch kumite. Gleichermaßen verkommt kata getrennt von kumite und ohne das Wissen über die praktische Anwendung der Bewegungen zu mechanischen, inhaltlosen Bewegungen. Letztlich verliert kumite ohne kata seine charakteristische Agilität und mühelose Beweglichkeit, die dem Karate eigen sind. kihon ist kata und ist kumite. Die JKA empfindet daher alle drei als gleichwertig.

kihon-Training

kihon bildet das eigentliche Fundament des gesamten Trainings. Dabei werden Schlag-, Stoß-, Block und Tritttechniken einzeln und in Verbindung (als Kombinationen) geübt. Die dabei sehr akademische bzw. wissenschaftliche Herangehensweise bei der Vermittlung der einzelnen Bewegungen ist charakteristisch für das Training a lá JKA. Der Fokus liegt dabei auf den Grundlagen, einer schrittweise Erklärung der korrekten Körperhaltung, der Gewichtsverteilung und aller Besonderheiten der jeweiligen Bewegungen. Vor allem ist aber die kontinuierliche Wiederholung von größter Wichtigkeit, denn lernt man die Grundlagen falsch, dann kann man keine Fortschritte mehr machen.

Nachdem man im kihon eine gewisse Sicherheit erreicht hat widmet man sich der kata, der Seele des Karate. In der kata gibt es keine überflüssigen oder bedeutungslose Bewegungen. Die JKA legt viel Wert auf die ständige Wiederholung, durch die der Karateka lernt sich automatisch, effizient und effektiv zu bewegen. Mit der Zeit führt man die Technik unbewusst aus und wird fähig, die Dynamik der Bewegung zu erfahren.

kata

Genau wie das Training der kata sind die verschiedenen Formen des bunkai - der Zerlegung der kata in einzelnen Sequenzen und deren Anwendung mit Partner - Teil des Karate-Trainings. Auf diese Art und Weise werden die einzelnen Bewegungen der kata verständlicher und ihr kämpferischer Wert noch besser erkennbar. Besonders fortgeschrittene Karateka können aus dem bunkai viel dazulernen und damit ihren Kampfstil bereichern.

kata bunkai

In der JKA unterrichtet man die kata so, dass sie besser für das kumite anwendbar werden. Durch die Techniken die im kihon gelernt und in der kata geübt werden erfährt man, wie man natürlich und frei reagiert und die eigenen Techniken entsprechend der jeweiligen Umstände angemessen anbringt. Im Karate unterscheidet man zwischen verschiedenen Formen des kumite, angefangen von Fünf-, Drei- und Einschrittkampfübungen mit festgelegten Angriff- und Abwehrtechniken über halbfreie Kampfübungen aus einer natürlichen Kampfstellung bis hin zum freien Kampf. Auch hier wird der Übende Schritt für Schritt ausgebildet, um seine Techniken schließlich natürlich und effektiv ins Ziel bringen zu können. Beim Wettkampf, dem shiai (試合)verlangt die JKA das gleiche, das bei einem echten Kampf gelten würde: den Gegner mit einem Schlag oder Tritt niederzustrecken. Dieses Prinzip - im Budô ikken hissatsu (一拳必殺 "Töten mit dem ersten Schlag") genannt - findet sich auch auf der Kampffläche wieder, allerdings mit der Einschränkung, dass die Techniken vor dem Auftreffen kontrolliert abgestoppt werden. Gerade angesicht des Nichtvorhandenseins von Gewichtsklassen, Faustschützern oder Schutzhelmen kommt der jiyû kumite (freier Kampf) nach JKA-Art einer reellen Kampfsituation schon sehr nahe.

kumite

Ein markanter Unterschied zwischen "Wettkampfkarate" und Budôkarate besteht darin, wie man den Gegner mit einem Schlag oder Tritt trifft. Abgesehen vom Vollkontaktkarate zählt im Wettkampf eher Schnelligkeit statt Durchschlagskraft. Ein Stoß oder Tritt im Budôkarate dagegen wird so augeführt, als läge das anvisierte Ziel fünf bis zehn Zentimeter hinter der sichtbaren Trefferfläche (Gesicht, Brustkorb) und als wolle man den Gegner mit der eigenen Technik bis dahin durchdringen. Um die dafür erforderliche Kraft, starke Gliedmaßen und Waffen (Hände und Füße) sowie kime entwickeln zu können, ist das Training am makiwara unerläßlich.

makiwara-Training

Zusammengefasst kann man sagen, dass auf dem Training von kihon, kumite und kata alles basiert: die Geschwindigkeit und Stärke der Techniken sowie der Fortschritt im Karate selbst. Indem in jeder Trainingseinheit allen drei Bereichen gleich viel Zeit gewidmet wird, erhält der Karateka eine solide und umfassende Ausbildung. Natürlich findet man viele erfahrene Karateka, die sich auf einen Bereich spezialisiert haben. Ein guter Karateka sollte sich jedoch in allen Bereichen bemühen, da sich diese jeweils ergänzen, zu einem tieferen Verständnis des Karate und am Ende zur Entwicklung des kime führen.

Die Essens dessen findet man auf der englischsprachigen Homepage der JKA geschrieben: "[...] that's when the true power of karate can be known. When your entire being —body and mind—explodes forward and downs the opponent with one blow, it is called kime. kime is the ultimate purpose of the kihon-kata-kumite trinity."

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